Einladung zur Reflexion – Therapeutische Fotografie für Umbrüche und Lebensgeschichten
Therapeutische Fotografie bietet einen Raum, sich mit den Herausforderungen, Umbrüchen und prägenden Momenten des Lebens auseinanderzusetzen. Es ist eine Einladung, sich mit Offenheit und Verletzlichkeit zu zeigen, um die eigene Geschichte auf eine künstlerische Weise sichtbar zu machen.
In einem geschützten Rahmen arbeiten wir gemeinsam daran, Emotionen, Erinnerungen und persönliche Themen fotografisch zu erkunden. Es geht weniger um das perfekte Bild, sondern vielmehr darum, die Tiefe des eigenen Erlebens durch kreative Methoden zu reflektieren und auszudrücken.
Für wen ist dieses Angebot geeignet?
- Menschen, die sich in einem persönlichen Umbruch befinden – sei es Trennung, Krankheit oder der Verlust eines geliebten Menschen.
- Paare und Familien, die sich mit Veränderungen oder neuen Lebensabschnitten auseinandersetzen.
- Einzelpersonen, die ihr Selbstbild, ihre Körperwahrnehmung oder ihre Lebensgeschichte hinterfragen und neu betrachten möchten.
Angebote zur Reflexion und Inszenierung:
- Ihre Narben – Ihre Geschichte: Gemeinsam setzen wir Ihre Narben und deren Bedeutung in Szene, um sie als Teil Ihrer Identität zu würdigen.
- Selbstbild entdecken: Wie sehen Sie sich selbst? Wie möchten Sie gesehen werden? Fotografisch erkunden wir Ihr Inneres und schaffen Bilder, die Ihre Perspektive erweitern.
- Paar- und Familienfotografie im Wandel: Halten Sie die Dynamik, Nähe und Entwicklung Ihrer Beziehungen fest – mit Feingefühl und Aufmerksamkeit für das, was war und was ist. Falls Sie sich in Trennung oder jemand von Ihnen sich in einer Sterbephase befinden, nutzen Sie dieses Angebot für fotografische Abschiedsrituale und unterschiedlichen Wünschen für die Zukunft.
Warum therapeutische Fotografie?
Dieser Ansatz verbindet künstlerische Gestaltung mit persönlicher Reflexion. Licht, Schatten, Farben und Inszenierungen schaffen Raum, sich mit der eigenen Geschichte auseinanderzusetzen und sie neu zu betrachten. Dabei entstehen Bilder, die berühren, spiegeln und zum Nachdenken anregen.
Eine Einladung:
Therapeutische Fotografie ist ein Prozess, der Perspektiven öffnet und neue Wege des Ausdrucks ermöglicht. Lassen Sie uns gemeinsam Bilder schaffen, die Ihre Geschichte sichtbar machen – ehrlich, tief und individuell.
Weitere Inspirationen und Einblicke finden Sie auf meiner Instagram-Seite: Fotografie ist Therapie.
Mein Weg zur therapeutischen Fotografie
Seit meiner Jugend faszinieren mich die tiefen und oft tabuisierten Themen des Lebens: Psychologie, Scham, Tabus, sowie Prozesse von Geburt und Sterben. Diese Themen begleiten mich nicht nur persönlich, sondern sind auch ein essenzieller Bestandteil meines professionellen Werdegangs.
Zwischen 2021 und 2023 absolvierte ich eine zweijährige Weiterbildung zur Paar- und Sexualtherapeutin am Beziehungsdynamischen Institut in Berlin. Dort vertiefte ich mein Wissen über Beziehungsdynamiken und die Arbeit mit inneren Anteilen (Ego States). Parallel dazu begann ich, die Verbindung zwischen Fotografie und diesen psychologisch geprägten Feldern auszuloten.
Damals war mir der Begriff der fotografischen Therapie oder FotoTherapie nach Judy Weiser noch unbekannt. Dennoch spürte ich intuitiv, dass Fotografie weit über ästhetische Aspekte hinausgehen kann. Meine Vision war es, Menschen durch Bilder zu begleiten – nicht mit dem Fokus auf Perfektion, sondern mit dem Ziel, die Geschichten hinter dem vermeintlich „Unschönen“ sichtbar zu machen. Es ging darum, den Leistungsdruck loszulassen und Raum für Authentizität und Verletzlichkeit zu schaffen.
Mit dieser Idee begann ich, mich mit anderen Menschen zu vernetzen, die ähnliche Ansätze verfolgen. Stück für Stück entstand ein deutschlandweites Netzwerk aus TherapeutInnen und FotografInnen, die diese Arbeit weitertragen.
Seither habe ich meine Expertise durch Weiterbildungen und intensive Selbsterfahrungen mit kreativen und therapeutischen Methoden vertieft. Dabei liegt mein Fokus darauf, Fotografie als Reflexions- und Ausdrucksmedium für persönliche Entwicklungsprozesse zu nutzen.
Weiterbildungen im Bereich therapeutische Fotografie:
- 2021–2023: Weiterbildung zur Paar- und Sexualtherapeutin, Beziehungsdynamisches Institut, Berlin
- 2025: „Innenarbeit mit künstlerischer Gestaltung“ in einer Frauengruppe mit Mirjana Petricevic (Frankreich)
- 2025: „Therapeutic Photography: Self-Inquiry with Lens-Based Practices“ mit Lilit Danielyan (Portugal)
Dieser Hintergrund ermöglicht es mir, Fotografie als einfühlsames, künstlerisches Werkzeug in die persönliche Arbeit meiner KlientInnen einzubringen. Mein Ziel ist es, Bilder zu schaffen, die nicht nur sichtbar machen, was ist, sondern auch Raum für weitere Perspektiven und tiefgehende Reflexion eröffnen.
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Ausführung mit nahbaren Beispielen meiner Arbeit der therapeutischen Fotografie
1. Ihre Narben – Ihre Geschichte
Narben sind Spuren des Lebens – sie erzählen von Erlebnissen, Herausforderungen und Wandlungsprozessen. Ziel dieses Shootings ist es, Narben nicht zu verstecken, sondern sie in ihrer Bedeutung wertzuschätzen.
Beispielhafte Shooting-Inszenierung:
- Goldene Akzente: Die Narbe wird mit Goldpartikeln oder -farbe betont, als Zeichen von Heilung und Wertschätzung (inspiriert von der japanischen Kintsugi-Technik, bei der Zerbrochenes mit Gold repariert wird).
- Schatten & Licht: Die Narbe wird mit gezieltem Lichtspiel in Szene gesetzt – mal weich und sanft, mal kontrastreich, um Stärke zu betonen.
- Projektionen und Collagen: Symbolisches Inszenieren mit dem Diaprojektor (Bilder/Filme), Schriftzügen auf dem Körper oder Collagen der Bilder mit verschiedenen Materialien symbolischer Themen im Nachgang.
- Symbolische Requisiten: Ein Gegenstand, Tuch oder Kleidungsstück, das erst verdeckt und dann beiseitegelegt wird, um den Moment des Sichtbarwerdens und der Akzeptanz zu zeigen.
Arbeit mit den Bildern danach:
- Welche Emotionen weckt das Bild? Wie fühlt es sich an, die eigene Narbe so zu sehen?
- Gibt es eine neue Perspektive auf das Erlebte?
- Mit kreativen Methoden wie Schreiben oder Malen kann das Bild ergänzt werden: Was würde die Narbe erzählen, wenn sie sprechen könnte?
2. Selbstbild entdecken
Wie wird das eigene Ich wahrgenommen? Und wie möchte es gesehen werden? Dieses Shooting nutzt kreative Ansätze, um verschiedene Facetten des Selbst sichtbar zu machen.
Beispielhafte Shooting-Inszenierung:
- Spiegel als Symbol: Der Blick in einen Spiegel – aber aus verschiedenen Perspektiven. Welche Sicht fühlt sich vertraut an? Welche ungewohnt?
- Farbe als Ausdruck: Mit sanften Farbprojektionen oder Lichtreflexionen wird das Selbstbild spielerisch variiert – mal kräftig, mal zart, mal fragmentiert.
- Bewegung als Metapher: Ein Shooting, das zwischen Anspannung und Entspannung wechselt – ein Experimentieren mit Ausdruck, Körpersprache und Haltung.
Arbeit mit den Bildern danach:
- Wie unterscheidet sich das eigene Empfinden vom Bild?
- Gibt es eine Diskrepanz zwischen Selbstwahrnehmung und Darstellung?
- Welche Anteile des Selbst möchten stärker gesehen oder angenommen werden?
3. Paar- und Familienfotografie im Wandel
Therapeutische Fotografie kann tiefgehende innere Prozesse sichtbar machen – nicht nur individuell, sondern auch in Beziehungen zu anderen. Mit gezielten Inszenierungen lassen sich Familienstrukturen, Wünsche, Bedürfnisse und emotionale Dynamiken visualisieren. Hier sind neue Ansätze für Shootings, die Rollen in der Familie, Distanz, Nähe, Gefühle und Veränderung erlebbar machen.
3.1. Positionen in der Familie aufstellen – Rollen sichtbar machen
In Familien gibt es unausgesprochene Dynamiken: Wer steht wem nahe? Wer fühlt sich ausgeschlossen? Wer trägt Verantwortung? Durch bewusste Anordnung und räumliche Positionierung können diese Muster visualisiert werden.
Beispielhafte Shooting-Inszenierung:
- Abstand als Spiegel der Beziehungen: Familienmitglieder stellen sich intuitiv zueinander auf – ohne Anweisung. Wer steht wem nahe? Wer wendet sich ab? Wer rückt in den Hintergrund? Das Bild zeigt oft mehr, als Worte es könnten.
- Verborgene Rollen durch Symbole zeigen: Die Person, die in der Familie die Verantwortung trägt, hält ein symbolisches Objekt (z. B. ein schweres Buch oder eine Last). Wer ist der „Hüter der Emotionen“? Wer bleibt neutral?
- Leere Stühle als Platzhalter: Ein Stuhl für eine abwesende oder verstorbene Person zeigt, wie ihr Platz im System weiterhin besteht.
Arbeit mit den Bildern danach:
- Wie fühlt sich die eigene Position auf dem Bild an?
- Gibt es Überraschungen in der Darstellung der Familienstruktur?
- Wie würde sich das Bild verändern, wenn jemand eine neue Position einnimmt?
3.2. Gefühle der einzelnen Personen sichtbar machen – Innere Welten inszenieren
Oft werden Emotionen in Familien nicht direkt kommuniziert. Dieses Shooting schafft eine Bühne für das, was oft verborgen bleibt.
Beispielhafte Shooting-Inszenierung:
- Farbliche Lichtinszenierungen: Jede Person wird mit einer individuellen Lichtfarbe beleuchtet, die ihr momentanes Gefühl repräsentiert (z. B. Blau für Trauer, Rot für Wut, Gelb für Hoffnung).
- Handgesten als Ausdruck der Emotion: Hände vor dem Herzen, Fäuste geballt oder sanft nach außen geöffnet – kleine Gesten zeigen große Gefühle.
- Objekte als emotionale Platzhalter: Jeder bringt ein Objekt mit, das seine Gefühlslage ausdrückt. Ob ein zerknittertes Blatt für Überforderung oder ein Stein für innere Stärke – es entsteht eine Collage der Familiengefühle.
Arbeit mit den Bildern danach:
- Wie fühlt sich die eigene Distanz oder Nähe an?
- Gibt es Unterschiede zwischen dem gefühlten und dem dargestellten Abstand?
- Was würde helfen, Distanz zu verringern oder Raum für sich selbst zu schaffen?
3.3. Wünsche und Bedürfnisse symbolisch darstellen
Jeder Mensch hat Wünsche – manche werden ausgesprochen, andere bleiben unausgesprochen. Durch symbolische Darstellung können sie sichtbar nebeneinander stehen.
Beispielhafte Shooting-Inszenierung:
- Jede Person hält ein Wunsch-Symbol: Ein leeres Glas für mehr Raum, eine Pflanze für Wachstum, ein Herz für Liebe. Die Objekte werden nebeneinander aufgestellt – wie harmonieren oder kollidieren sie?
- Schrift als Ausdruck der Sehnsüchte: Wünsche werden auf transparente Folien geschrieben und übereinandergelegt – wo gibt es Überschneidungen? Wo bleibt ein Wunsch allein?
- Schritte in verschiedene Richtungen: Jede Person stellt sich in eine Richtung, die für einen Wunsch steht. Gehen alle in die gleiche Richtung oder spaltet sich der Weg?
Arbeit mit den Bildern danach:
- Welche Wünsche stehen sich nah? Welche scheinen unvereinbar?
- Welche Symbole sprechen besonders an?
- Gibt es Wünsche, die bisher nicht sichtbar gemacht wurden?

4. Abschiedsrituale für Umbrüche (Trennung, Trauer, Neuanfang)
Manchmal müssen alte Kapitel bewusst abgeschlossen werden, um Raum für Neues zu schaffen. Dieses Shooting kann helfen, einen Übergang rituell zu begleiten.
Beispielhafte Shooting-Inszenierung:
- Das Symbol des Loslassens: Ein altes Kleidungsstück ehren oder ein Papierschiffchen mit Worten dem Fluss übergeben – als sichtbare Geste des Abschieds.
- Berührung und Erinnerung: Hände, die sich berühren und dann langsam voneinander lösen – eine visuelle Darstellung von Veränderung und Neubeginn.
- Licht & Dunkelheit: Ein Porträt, das erst im Schatten beginnt und sich langsam ins Licht bewegt – eine Metapher für Trauer, die sich verwandelt.
Arbeit mit den Bildern danach:
- Was bedeutet das Loslassen für mich?
- Gibt es ein Bild, das Trost oder Hoffnung schenkt?
- Ein persönlicher Brief an das, was verabschiedet wird, kann den Prozess begleiten
„Leben in Würde und Erinnerung bewahren.“
Sterbeprozesse sind eine der tiefsten Erfahrungen des Menschseins. Fotografische Begleitung kann helfen, den Abschied bewusst zu gestalten und die Verbindung über den Tod hinaus sichtbar zu machen.
Beispielhafte Shooting-Inszenierung:
- Letzte Verbindungen festhalten: Ein zärtlicher Blick, eine ruhende Hand, ein gemeinsames Lächeln.
- Symbolische Übergabe eines Erbes: Ein bedeutungsvolles Objekt wird weitergereicht – ein Ring, ein Brief, ein Foto.
- Natur als Spiegel des Lebens: Blätter, Blumen und Farne, Berührung durch „Mutter Natur“, wie in der Kindheit. Verbindung, riechen und mit geschlossenen Augen ertasten. Die Natur erfühlen, Sinnlichkeit und Berührung durch die verschiedenen Materialien aus der Natur schenken.
Arbeit mit den Bildern danach:
- Wie können die Bilder als Teil der Trauerarbeit dienen?
- Welche Erinnerungen möchten bewahrt werden?
- Eine Möglichkeit: Ein gemeinsames Fotobuch mit Zitaten, Gedanken und Bildern.
Fazit: Fotografie als Spiegel innerer Prozesse
Diese kreativen Inszenierungen geben Gefühlen, Beziehungen und unausgesprochenen Dynamiken eine Form. Sie ermöglichen nicht nur Reflexion, sondern auch Veränderung – denn jedes Bild kann einen neuen Blickwinkel eröffnen.
Welche Geschichte wartet darauf, erzählt zu werden?
Das Leben hat dich zu mir geführt, weil du nach einer gewissen Tiefe & Sichtbarkeit für dein Thema im Leben suchst.
Sei es:
- ein Umbruch in deinem Leben (Lebensabschnitt, Veränderung im Job oder in Beziehungen, Paar- oder Familiendynamik)
- ein Einschnitt in deinem Leben (Gesundheit, Narben durch Krankheit, Eingriffe und Körperveränderungen z.B. in Schwangerschaft)
- ein Ausklingen und Loslassen (durch Trennung als Paar oder Familie, durch einen eigenen Sterbe- und Trauerprozess oder den eines nahestehenden Menschen)
- das Erforschen deines Selbstbildes (Selbst-Wert, Körperformen, Selbst- und Fremdwahrnehmung, Selbst-Bewusstsein, innere Anteile/Teams zu verstehen und wertschätzen)
Den Schmerz und die Herausforderungen zu ehren und ihnen in diesem Lebensabschnitt einen Raum geben, neu gesehen zu werden. Vielleicht sogar leichter zu werden oder gar einen Punkt zu setzen. Vielleicht auch endlich gefühlt zu werden.